„einbiszwei“: Neuer Podcast zu sexueller Gewalt gestartet
“einbiszwei” heißt der neue Podcast des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) und der Titel weist darauf hin, worum es geht: Statistisch gesehen gibt es in Deutschland in jeder Schulklasse ein bis zwei Kinder, die sexuellen Übergriffen ausgesetzt sind. Wieso ist das so? Und was muss getan werden, damit sich etwas ändert? Darum geht es bei einbiszwei. Aber auch um die Frage, wo sexuelle Übergriffe anfangen: Was ist Catcalling und wieso sollte es strafbar sein? Wieso gibt es sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche so häufig in Familien? Wie verstörend ist die Fahndung nach Missbrauchsdarstellungen, sogenannter Kinderpornografie? Und was kann alles passieren, wenn man freizügige Fotos ins Netz stellt? Zu hören ist der Podcast auf diversen Streaming-Diensten und auf der Webseite zum Podcast. (21.02.22)
100 biografische Geschichten, die zählen
Unter dem Namen „Geschichten, die zählen“ veröffentlichte die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs Anfang Januar ein frei zugängliches Internetportal mit 100 biografischen Berichten von betroffenen Menschen. Mit ihren Geschichten legen die Betroffenen ein vielfältiges Zeugnis ab über das erlebte Unrecht und Leid, aber auch über Hilfe in der Kindheit, über die Folgen des Missbrauchs, aber auch über Kraft, Mut und Wege, das Geschehene zu bewältigen. Sie berichten unter einem Pseudonym von Missbrauch in der Familie, im sozialen Umfeld, im Sportverein, in der Schule, in der Kirche, im Heim oder auch in organisierten Strukturen. Das Geschichten-Portal leistet als Gedächtnisort einen bedeutenden Beitrag für die gesellschaftliche Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, beschreibt der Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs. (25.01.22)
Neue Forschungsergebnisse: Sexueller Kindesmissbrauch durch Frauen
Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs hat dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf eine Studie zu sexuellem Kindesmissbrauch durch Frauen in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse zeigen abermals: Sexualisierte Gewalt findet auch durch weibliche Täterinnen statt. Betroffene berichten von früh beginnender, wiederholter und lang andauernder Gewalt insbesondere durch Frauen aus der Familie, vornehmlich durch die eigene Mutter. Wünsche der befragten Betroffenen an die Gesellschaft: Eine Enttabuisierung des Themas und die Dekonstruktion des Stereotyps der wohlwollend-fürsorglichen Frau und Mutter. (28.12.21)
Neues Gesetzespaket: Sexueller Kindesmissbrauch gilt künftig als Verbrechen.
Bislang wurde sexueller Kindesmissbrauch juristisch als Vergehen beurteilt. Nun hat der Deutsche Bundestag am 25. März das Gesetz zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt gegen Kinder beschlossen und damit vor allem eine Verschärfung des Strafrechts bestimmt. Die Bundeskoordinierung spezialisierter Fachberatung gegen sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend hatte zuvor Stellung zum Gesetzesentwurf bezogen. (26.03.21)