Sexualisierte Gewalt kann allen Menschen widerfahren. Säuglingen, Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen, Alten, Jungen, Männern, Mädchen, Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund, schwarzen Menschen oder People of Colour, behinderten Menschen, erfolgreichen Menschen, vernachlässigten Menschen, beliebten Menschen, …
Mädchen* und Frauen* sind häufiger betroffen, als Jungen* und Männer*. Es wird davon ausgegangen, dass etwa jedes 4. bis 5. Mädchen und jeder 9. bis 12. Junge mindestens einmal vor dem 18. Lebensjahr eine sexuelle Gewalterfahrung erlebt, die der Gesetzgeber als sexuellen Missbrauch, exhibitionistische Handlung, Missbrauch von Schutzbefohlenen, sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung unter Strafe stellt.
Das entspricht 1–2 Kindern pro Schulklasse.
Statistiken weisen darauf hin, dass Menschen mit Behinderung zwei- bis dreimal häufiger sexuellem Missbrauch in Kindheit und Jugend ausgesetzt sind als der weibliche Bevölkerungsdurchschnitt. Auch Menschen mit Trans*- oder Inter*-Hintergrund gelten als vermehrt betroffen. Zudem machen verschiedene Defizite wie beispielsweise emotionale Vernachlässigung, fehlende elterliche Fürsorge oder wenig Wissen zu sexuellen Themen besonders verletzlich (UBSKM 2020: Fact Sheet — Zahlen und Fakten zu sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche).